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Ab 2003 H2 an öffentlicher Aral Tankstelle in Berlin


Bochum/Hamburg, 10. September 2002 - Aral plant 2003 in Berlin die Eröffnung der ersten öffentlichen Wasserstoff-Straßentankstelle der Welt, die den Kunden außer konventionellen Kraftstoffen auch Wasserstoff anbietet. "Dieses Projekt markiert einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Einführung des alternativen Energieträgers Wasserstoff. Denn es wird in bedeutender Weise zur Klärung offener technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fragen beitragen," erklärte Bernd Nierhauve, Leiter der Aral Kraftstoffforschung, anlässlich der Messe Wasserstoff Expo in Hamburg. Aral will diese Wasserstoff-Tankstelle auf einem Gelände am Berliner Messedamm realisieren - mit allem, was der Kunde von heute erwarten kann: leistungsfähige konventionelle Kraftstoffe, Erdgasbetankung, Car Wash, Shop und Bistro.


Wasserstofftankstelle am Flughafen München

Die Station ist Teil der Clean Energy Partnership (CEP), einem Projekt von Aral, BMW, BVG, DaimlerChrysler, Ford, GHW, Linde, MAN und Opel. Ziel der CEP ist es, die Alltagstauglichkeit von Wasserstoff zu erproben. Die Partnerschaft entstand im Rahmen der Verkehrswirtschaftlichen Energiestrategie (VES), die von Wirtschaftsunternehmen - unter anderem auch von Aral - und der Bundesregierung 1998 ins Leben gerufen wurde, um eine Strategie zur Markteinführung eines zukunftsfähigen, alternativen Kraftstoffes zu erarbeiten.

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Die neue öffentliche Aral Wasserstoff-Tankstelle in Berlin ermöglicht bis mindestens 2006 die realitätsnahe Erprobung und Sammlung praktischer Erfahrungen bei der Herstellung, Anlieferung und Speicherung von Wasserstoff, aber auch bei Genehmigungsverfahren und -recht für den Bau und Betrieb der Tankstelle. Dies ist für die Automobilindustrie und die Energiewirtschaft gleichermaßen wichtig, um die Grundlagen für den Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff- und Tankstelleninfrastruktur zu schaffen.

"Unter Berücksichtigung relevanter Aspekte wie der Verringerung der CO2-Emissionen kommen als Primärenergien für die Wasserstofferzeugung im Grunde nur regenerative Energiequellen in Frage", erklärte Nierhauve. Da die Wasserkraftpotenziale in Deutschland und Europa weitgehend ausgeschöpft seien, hätten Windkraft und Biomasse als Primärenergiequellen besondere Bedeutung. Dabei biete Windkraft mittelfristig das größte erschließbare Potential.

"Insgesamt könnte der aus europäischen Quellen stammende, regenerativ hergestellte Flüssig-Wasserstoff (LH2) 23 Prozent des derzeitigen Kraftstoffverbrauchs decken", so Nierhauve. Bei der Herstellung von gasförmigem Wasserstoff (CGH2) seien es sogar 30 Prozent. Flüssig-Wasserstoff müsse aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz zentral hergestellt werden. Gasförmiger Wasserstoff hingegen sei besser dezentral direkt an der Tankstelle herzustellen, da seine Verteilung von einer zentralen Stelle aus - aufgrund des niedrigen Energiegehalts von CGH2 - einen enormen Anstieg der Kraftstoff-Spedition erfordern würde.

An der Aral Wasserstoff-Tankstelle in Berlin werden zukünftig verschiedene Alternativen erprobt - die Abspaltung von gasförmigem Wasserstoff aus Wasser mittels Elektrolyse ebenso wie die Anlieferung und Speicherung von flüssigem Wasserstoff.

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Im Hinblick auf den Investitionsbedarf für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für den Verkehrssektor (Primärenergie-Bereitstellung, Kraftstofferzeugung, Kraftstoffverteilung, Tankstellen) erläuterte Nierhauve verschiedene von der Initiative Verkehrswirtschaftliche Energiestrategie entwickelten Szenarien. So untersuchten die VES-Experten, ob in 2010 ein Marktanteil am gesamten Kraftstoffverbrauch des deutschen Straßenverkehrs von 2,5 Prozent und 2020 von 15 Prozent erreicht werden könnte.

Je nachdem, ob in Zukunft 50 oder 100 Prozent des benötigten Wasserstoffs aus erneuerbaren Primärenergiequellen produziert würden, rechne die VES mit einem Investitionsbedarf für den Aufbau einer Wasserstoff- und Tankstelleninfrastruktur im Zeitraum von 2007 bis 2020 zwischen 43 und 100 Milliarden Euro.

Angesichts der relativ hohen Investitionssummen und dem aktuellen Stand der Technik, werde die Umstellung heutiger Versorgungsstrukturen auf neue, nachhaltige Energieformen aber mehrere Dekaden erfordern, prognostizierte der Leiter der Aral Kraftstoffforschung in Hamburg. "Die heutigen Kraftstoffe werden noch lange die tragenden Säulen der Mobilität sein. Deshalb sollten die aktuellen Energie- und Fahrzeugtechnologien intensiv weiterentwickelt werden. Unser Ziel sollte es sein, die CO2-Emissionen und den Energieverbrauch auch mit konventionellen Techniken so weit wie möglich zu reduzieren."

Weitere Infos: Wasserstofftankstelle am Flughafen München

((Gekürzte) Pressemitteilung der Aral AG)

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