Mainz, 29. Dezember 2003 - Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage hat den Start der Initiative Brennstoffzelle Rheinland-Pfalz angekündigt. "Um dieser Zukunftstechnologie bei der Nutzung umweltfreundlicher Energien in Rheinland-Pfalz den nötigen Kick zu geben, haben wir ein abgestimmtes Konzept entwickelt, das ab dem neuen Jahr Schritt für Schritt umgesetzt wird", teilte der Minister mit.

Zentrales Element sei die Realisierung eines konkreten Technologieprojektes der Fachhochschulen Trier (Umweltcampus Birkenfeld) und Bingen als Plattform für die rheinland-pfälzische Wirtschaft und Referenz für die Brennstoff­zellentechnologie, erläuterte der Minister. Das Projekt werde sich mit dem Aufbau eines Brennstoffzellensystems zur dezentralen Stromerzeugung aus Propan beschäftigen. Es habe „den Charme“, dass sich zahlreiche rheinland-pfälzische Unternehmen als Zulieferer in diesem Nischenbereich einbringen könnten, betonte Bauckhage. Auf diese Weise könne die Eignung der von den Unternehmen entwickelten Systemkomponenten in der Praxis nachgewiesen werden. Zudem könnten diese Komponenten mit geringen Änderungen künftig auch für Hausenergiesysteme und automobile Brennstoffzellenantriebe angeboten werden.

Der Erfolg des Projekts für die Wirtschaft beruht stark auf der Kooperation der rheinland-pfälzischen Zulieferunternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen. Durch das Einbringen eigener Entwicklungskapazitäten werden Synergien erzielt und Marktanteile in einer zukünftigen Schlüsseltechnologie erschlossen. Während die eigentliche Forschung im Projekt in Birkenfeld erfolgt, beschäftigt sich die Fachhochschule Bingen mit der technischen Steuerung. "Der offizielle Startschuss für das Projekt fällt am 2. März 2004 in Mainz, es ist auf drei Jahre angelegt. Das Wirtschaftsministerium wird die Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit 110 000 Euro pro Jahr unterstützen", führte Minister Bauckhage aus.

Für einzelne Teilmaßnahmen des Projekts werden Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Instituts für Mikrotechnik Mainz (IMM) erforderlich. Ferner wird geprüft, ob weitere FuE-Leistungen von Betrieben über das Innovationsförderungsprogramm des Ministeriums begleitet werden können.

Neben der eigentlichen Projektarbeit soll eine Informations-, Kommunikations- und Kooperationsplattform durch die Innovations-Management GmbH (IMG) etabliert werden. Dazu gehört beispielsweise die Organisation von Fach­tagungen, Workshops, Messe- und Internetauftritten etc. Die IMG hat auf diesem Gebiet bereits mit ersten vorbereitenden Arbeiten begonnen. Für die neuen Aufgaben wird das Wirtschaftsministerium der Gesellschaft im Projektzeitraum jährlich weitere 10 000 Euro zur Verfügung stellen.

"Mit dieser Zukunftstechnologie wollen wir in Rheinland-Pfalz einen wichtigen Impuls im Bereich Energie setzen. Durch die enge Vernetzung von Wissen­schaft und Wirtschaft werden Synergien genutzt und Überschneidungen und damit Effizienzverluste im FuE-Sektor vermieden", fasste der Minister zusammen. Die Gesamtinvestitionen von 360 000 Euro seien deshalb gut angelegt.

(Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland-Pfalz)