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Deutschland darf Anschluss bei Wasserstoff und Brennstoffzelle nicht verlieren


Karlsruhe, 22. Februar 2006 - Hohe Spritpreise machen neue Antriebe wie Brennstoffzellen mit Wasserstoff attraktiv. Wenn Deutschland hier den Anschluss verliert, sind deutliche Konsequenzen für wichtige Industriebranchen zu befürchten, sagt das Fraunhofer ISI.

Deutschland ist bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in vielen Bereichen gut aufgestellt - zum Beispiel bei der Systemintegration von Brennstoffzellen in Pkw oder bei der Wasserstoffproduktion. Es gibt aber auch Defizite, beispielsweise bei der Herstellung von Brennstoffzellen. Konkurrenten wie die USA und Japan unternehmen enorme Anstrengungen, um Technologieführer zu werden und forcieren die Markteinführung von Brennstoffzellen und Wasserstoff als Treibstoff. So droht Deutschland seine führende Rolle zu verlieren - und das ist riskant, warnt das von der EU-geförderte HyWays-Projekt.

Bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern arbeiten rund zwei Millionen Menschen, deren Stellen gefährdet wären. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Projektpartner von HyWays, rechnet mit einem Verlust von rund 250.000 Arbeitsplätzen, wenn Brennstoffzellen-Pkw aus dem Ausland 20 Prozent der deutschen Fabrikate verdrängten. Deutsche Unternehmen würden bei der Fertigung künftiger wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Pkw nämlich nicht nur den Antriebsstrang mit der Brennstoffzelle verlieren, sondern darüber hinaus auch den "konventionellen" Teil des Fahrzeugs. Dieser macht rund zwei Drittel der Wertschöpfung am Automobil aus.

Durch die hohen Benzin- und Dieselpreise sowie die Prognosen der weiteren Verknappung von Öl ist der Ruf nach neuen Brennstoff- und Antriebskonzepten lauter geworden und Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoff als Treibstoff gelten als aussichtsreiche Kandidaten. Noch sind viele Herausforderungen zu meistern, zum Beispiel geringere Kosten der Brennstoffzellen und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Weil nicht sicher ist, wann und wie sich die Wasserstoffwirtschaft durchsetzen wird, bergen Forschungs- und Demonstrationsprojekte gewisse Risiken. "Das Risiko, international den Anschluss zu verlieren, wenn sich Brennstoffzellenautos durchsetzen, ist aber weit größer", warnt ISI-Projektleiter Martin Wietschel.

Projektpartner bei HyWays sind Industrieunternehmen aus der Automobilbranche wie BMW, DaimlerChrysler und Opel und der Energieversorgung wie Vattenfall, Linde und Infraserv Höchst. Eingebunden sind zudem verschiedene wissenschaftliche Institute wie die LBST und das ZEW, die DENA sowie Vertreter von EU-Mitgliedsstaaten.

(Pressemeldung des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) )

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