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Einweihung des weltweit ersten Weiterbildungszentrums für Brennstoffzellentechnologie


Ulm, 6. Dezember 2004 - Ulm ist seit gut einem Jahrzehnt ein Zentrum in der Erforschung der Brennstoffzellentechnik. Doch diese Technologie soll nicht nur erforscht, sie soll auch Fachleuten vermittelt werden. Hierfür wurde am 8. November der Neubau des „Weiterbildungszentrums Brennstoffzelle Ulm e.V.“ offiziell im
Beisein von Staatssekretär Dr. Mehrländer und Oberbürgermeister Gönner seiner Bestimmung übergeben.

Angehörige von Berufsgruppen, die in engem Kontakt zur Brennstoffzellen- Technologie stehen, werden hier praxisnah aus- und weitergebildet. Dies können Fachkräfte aus dem Handwerk oder Techniker und Ingenieure aus der Industrie sein. Das Weitebildungszentrum hält engen Kontakt zu Hochschulen und Forschungsinstituten. Neueste Erkenntnisse der Brennstoffzellenforschung werden durch Tagungen und Experten-Runden vermittelt und dienen dem wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch unter Forschern und Entwicklern. Aber auch Schüler und die interessierte Öffentlichkeit haben die Möglichkeit, das Zentrum zu besichtigen und sich im Rahmen von „Info-Vorträgen“ selbst ein Bild über den Stand der Entwicklung zu machen.

Im Erdgeschoß betreibt das WBZU ein Brennstoffzellen-Technikum mit 7 Versuchslaboren. Diese sind mit Testständen und Demonstrationsanlagen ausgestattet und sichern so eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung am WBZU. Anlässlich der Einweihung wurde stellvertretend ein Versuchsstand für PEFC-Brennstoffzellen des ZSW in Betrieb genommen. Im Einzelnen betreibt das WBZU Teststände für SOFC- (DLR), DMFC- (ZSW) und PEFCBrennstoffzellen (ZSW), eine BZ-Schulungsanlage zur KWK-Demonstration (Fa. Heliocentris), einen Teststand für Nexa-Module (Fa. Ballard, Fa. Zebotec) sowie ein Modell einer 2kW-PEFC Hausenergieversorgung (Reformer: Fraunhofer ISE, Stack und Systemintegration ZSW). Neben Brennstoffzellentechnik plant das WBZU auch ein Labor mit motorisch betriebenen Mini-BHKWs aufzubauen.

Im Obergeschoß befinden sich zwei große Seminarräume. Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen können am Weiterbildungszentrum abgewickelt werden. Ferner gibt es eine Werkstatt, Räume für die Verwaltung und eine Bibliothek. Von der Landesstiftung Baden-Württemberg wurden 3,3 Millionen Euro für den Neubau und zur Unterstützung des Betriebs des Zentrums für eine Startphase von 5 Jahren zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines Förderprojekts des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit wurden weitere 1,5 Millionen Euro zur Ausstattung des Technikums bereitgestellt.

Die neue Technologie brauche Transparenz und Begreifbarkeit, um bei den Menschen anzukommen, betonte Dr. Horst Mehrländer, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des Landes. Er zeigt sich davon überzeugt, "dass es sich bei der Brennstoffzellen-Technik um einen Schlüsselbaustein einer zukünftigen Energietechnik handelt".

Die Brennstoffzellen-Technik werde zu einem Umbruch in der Gesellschaft führen, ist sich denn auch der Aufsichtsratsvorsitzende des WBZU und neuer Leiter des ZSW in Ulm, Prof. Dr. Werner Tillmetz, sicher. Wie alle Basisinnovationen werde sie sich erst in Nischen etablieren, bevor sie sich auf breiter Ebene durchsetze.

Dem WBZU gehören zurzeit 35 namhafte Mitglieder aus Industrie, Handwerk sowie Forschung und Lehre an. Darunter in der Forschung führende Unternehmen wie die DaimlerChrysler AG oder der Heizungsbauer Viessmann. Neben dem Ulmer ZSW sind auch die beiden anderen in Baden-Württemberg führenden Forschungseinrichtungen, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart sowie das Fraunhofer ISE aus Freiburg Gründungsmitglieder des bereits im Sommer 2002 gegründeten gemeinnützigen Vereins. Neben Verbänden, Innungen und Ausbildungszentren ist zur Eröffnung der erste Handwerksbetrieb beigetreten.

Baden-Württemberg ist das Bundesland in Deutschland, in dem am intensivsten Brennstoffzellen-Forschung betrieben wird, sagte Prof. Dr. Jürgen Garche, Vorstandsvorsitzender des WBZU. Auch vor dem weltweiten Vergleich brauche man sich nicht zu scheuen. Jürgen Garche hat das ZSW an vorderster Stelle mit aufgebaut.

Auf dem Oberen Eselsberg wächst mittlerweile ein drittes Projekt heran, das seinen Anteil leisten soll, die neue Technik in den Markt einzuführen: Die Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur GmbH (UBzM) - ein Gemeinschaftswerk des ZSW und der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU). "Diese Manufaktur ist nötig, um das, was als Prototyp im ZSW gebaut wird, zur Serienreife zu führen", betonte Oberbürgermeister Ivo Gönner. Durch die direkte Nachbarschaft von Manufaktur (UBzM) und Weiterbildungszentrum (WBZU) zum Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) gehen Forschung, Produktion und Bildung Hand in Hand.

(Pressemeldung des Weiterbildungszentrums Brennstoffzelle Ulm e.V.)

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