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EnBW: Spitzenplatz bei der Anwendung von Brennstoffzellen


EnBWKarlsruhe, 5. April 2002 - Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat ihren Vorsprung bei der kundennahen Erprobung von Brennstoffzellen im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Wie der Leiter des Bereichs Forschung, Entwicklung und Demonstration der EnBW, Dr. Wolfram Münch, anlässlich der Veröffentlichung des Innovationsberichts 2001 am Freitag in Karlsruhe hervorhob, belegt die EnBW einen Spitzenplatz bei der Anwendung von Brennstoffzellen. Mit ihrem Engagement in der Brennstoffzellen-Technik sowie in anderen innovativen Energietechniken wolle die EnBW dazu beitragen, eine nachhaltige ökonomische und ökologische Energieversorgung zu gestalten. Dies spiegle sich auch in den Umweltleitlinien des Konzerns wider.

Mehr denn je sei es von elementarer Bedeutung, technologische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und kraftvoll voranzutreiben, betonte Münch. Der Anspruch der EnBW als Motor für innovative Technologien zeige sich insbesondere in der Brennstoffzellen-Technik, die einen Schwerpunkt der anwendungsorientierten Arbeit der EnBW bildet. Die EnBW verfolgt mehrere Brennstoffzellen-Projekte, die das gesamte verfügbare Technologie- und Leistungsspektrum für stationäre Anwendungen abdecken. Ziel des Unternehmens ist es dabei, eigenes Know-How bei der Installation und dem Betrieb von Brennstoffzellen beispielsweise zur Gebäudeenergieversorgung aufzubauen. Von besonderer Bedeutung für die Umsetzung am Markt ist dabei in nächster Zeit die Auswertung der Betriebsergebnisse und der Betriebserfahrungen.

Im einzelnen verfolgt die EnBW derzeit folgende Brennstoffzellen-Projekte:


  • Sulzer Hexis: 1-kW-Brennstoffzellen-Heizgerät (SOFC) zur Hausenergieversorgung bei 55 Pilotkunden.
  • NEGEV: Hausenergieversorgung mit einer 5-kW-Brennstoffzelle (PEMFC) im Zusammenspiel mit weiteren Strom- und Wärmeerzeugern.
  • EDISon: 250-kW-Brennstoffzelle (PEMFC) zur Strom- und Wärmeversorgung im Thermalbad in Mingolsheim.
  • Michelin: 250-KW-Brennstoffzelle (MCFC) zur Strom- und Prozeßdampferzeugung für die Vulkanisation von LKW-Reifen im Michelin-Reifenwerk Karlsruhe.
  • MEGASOFC: Brennstoffzellenkraftwerk des Typs SOFC mit einer elektrischen Leistung von rund 1 MW in Marbach am Neckar.

Darüber hinaus wird von der Stiftung Energieforschung ein Projekt gefördert, bei dem 3 Brennstoffzellenbusse in Stuttgart bis 2003 zum Einsatz kommen werden. Das Vorhaben ist Teil eines EU-Projektes zum Einsatz von Brennstoffzellenbussen in 9 europäischen Metropolen. Die Stiftung Energieforschung ist eine gemeinnützige Organisation und fördert Forschungsprojekte auf den Gebieten der regenerativen Energien, der rationellen Energieanwendung und der Energiewirtschaft. Stifter sind neben der EnBW die Neckarwerke in Stuttgart. Die Stiftung fördert damit Projekte auch außerhalb des Geschäftsfeldes der EnBW, beispielsweise im Fahrzeugbereich. So hat die Stiftung in den vergangenen Jahren das Jahrbuch Erneuerbare Energien herausgegeben. Das Jahrbuch wurde von einem Kreis namhafter Experten begleitet und bietet einen Überblick über die technischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der erneuerbaren Energien.

Wolfram Münch zufolge engagiert sich die EnBW seit langem im Bereich der Gebäudeenergieversorgung. In den zurückliegenden Jahren wurden zahlreiche Wohn- und Gewerbeimmobilien mit Wärmepumpen ausgerüstet. Die systematische Analyse des Energieverbrauchs von Passivhäusern trägt dazu bei, eine kundengerechte Hausenergieversorgung zu enwickeln und CO2-Emissionen zu reduzieren. Erste Ergebnisse aus der vergleichenden Bewertung zentraler und dezentraler Energieversorgungskonzepte lasse für Passivhäuser einen Vorteil dezentraler Konzepte erkennen, so Münch. Insbesondere die neue Energieeinsparverordnung, die am 1. Februar 2002 in Kraft getreten ist, werde weitreichende Auswirkungen auf die künftige Hausenergieversorgung haben und somit auch die Brennstoffzellen-Aktivitäten der EnBW berühren.

"Einen weiteren Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit sehen wir im Bereich der dezentralen Energieerzeugung". Münch verwies dabei auf das neue KWK-Gesetz, das am 1. April 2002 in Kraft trat. Er vertrat die Ansicht, dass dadurch insbesondere bei kleineren Erzeugungseinheiten eine deutlich steigende Nachfrage zu erwarten wäre. Diese Nachfrage von Kunden wolle die EnBW neben Brennstoffzellen durch weitere neue innovative Technologien und Produkte decken.

Die Möglichkeiten, Erdwärme beispielsweise für die Gebäudeenergieversorgung zu nutzen, sind regional sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund hat die ELS Genius GmbH, ein Tochterunternehmen der EnBW, in einem Pilotprojekt das geothermische Nutzungspotential im Raum Ettlingen systematisch analysiert und kartiert. Dabei wurden standortbezogene Kriterien wie Wasserschutzgebiete ebenso berücksichtigt wie Gesteinsart, Untergrundaufbau und Grundwasserergiebigkeit. Die EnBW leistet damit einen direkten Beitrag, um die Anfangsrisiken bei der Nutzung untiefer Geothermie zu minimieren und fördert damit indirekt die breite Anwendung der Geothermie als Wärmeversorgung der Zukunft.

Nach den Worten von Münch bleibt die Kernenergie-Forschung auch in Zukunft unerlässlich. So müsse insbesondere das Know-How beim Kraftwerkspersonal und den Kraftwerksbetreibern sowie bei den Herstellern und Behörden langfristig erhalten werden. Die EnBW engagiert sich deshalb nach wie vor in der Entwicklung neuer Reaktorkonzepte. Münch betonte außerdem, dass auch die von der Bundesregierung geplante, von der EnBW für einen Irrweg gehaltene Beendigung der Kernenergienutzung nichts an der Notwendigkeit eines Endlagers für abgebrannten Kernbrennstoff ändert. Die EnBW unterstützt deshalb Forschungsarbeiten zur Nutzung von Thorium-Plutonium-Mischoxid, die einerseits zum Abbau des weltweiten Plutoniuminventars beitragen und außerdem die Basis für eine zukünftige Nutzung der Transmutation darstellen. Als Transmutation wird eine Technologie bezeichnet, bei der in einem unterkritischen Reaktor langlebige Isotope bestrahlt werden. Mit dieser Technologie kann die Halbwertszeit des Material drastisch verringert und gleichzeitig Energie erzeugt werden.

(Pressemitteilung der EnBW Ag, Karlsruhe)

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