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Energieautark: kleinste norwegische Gemeinde im Rampenlicht


Die kombinierte Windkraft- und Wasserstoff-Anlage auf Utsira ist in Betrieb.

Oslo, 1. Juli 2004 - Ab dem Sommer werden zehn Haushalte auf der kleinen Insel vor der norwegischen Westküste nicht länger ihren Strom vom Festland beziehen. Am 1. Juli wird die weltweit erste Anlage für die Stromerzeugung mittels Windkraft und Wasserstoff auf Utsira, der kleinsten Gemeinde Norwegens, offiziell eingeweiht.

Hydro hat mit Unterstützung von Enova, vom norwegischen Forschungsrat und vom Norwegischen Amt für Umweltschutz (SFT) dieses Pilotprojekt gestartet, das Utsira zu einem Ausstellungsfenster für die Entwicklung regenerativer Energien sowohl in Norwegen als auch in der Welt macht.

Die norwegische Ministerin für Erdöl und Energie Thorhild Widvey wird zusammen mit dem Konzernchef von Hydro Eivind Reiten die offizielle Einweihung der Utsira-Anlage vornehmen. Wenn die Energieproduktion mittels zwei großer Windräder anläuft und die Wasserstoffanlage in Betrieb sind, wird vor aller Welt demonstriert, wie eine Gesellschaft ihren Energiebedarf auf der Grundlage erneuerbarer Energien decken kann. Auf Utsira leben 230 Menschen. Verläuft alles planmäßig, können Inselgemeinden künftig ihre Stromversorgung aus derartigen Anlagen für Windenergie und Wasserstoff beziehen.

Wasserstoff stellt Stromversorgung auch bei Windstille sicher

Utsira hat im Jahresdurchschnitt nur drei bis vier windstille Tage. Die Insel liegt in einem Wind und Wetter ausgesetztem Gebiet in Norwegen, daher kann auch mal zu viel Wind oder zu wechselhafter Wind wehen, als dass die Spannung im Stromnetz nur auf der Basis von Windkraft gleichmäßig und hoch genug ist. Die heutigen traditionellen Windkraftanlagen sind darauf angewiesen, das bestehende Stromnetz als „Back-up" verwenden zu können, wenn nicht genug Wind vorhanden ist.

Auf Utsira wird jedoch ein Windrad genügen, um Strom für zehn Haushalte und gleichzeitig noch Wasserstoff zu produzieren. Das zweite Windrad speist den Strom ins Netz ein, sodass die erneuerbare Energie nicht nur den zehn Haushalten zugute kommt. Tatsächlich ist Utsira nun zu einem Stromlieferanten geworden.

Der Wasserstoff wird in einem speziellen Tank gelagert. Wenn der Wind auf Utsira nicht stark genug weht, werden ein Generator und eine Brennzelle automatisch Elektrizität für die Haushalte erzeugen. Dadurch wird eine stabile Stromversorgung unabhängig von Wind und Wetter sichergestellt.

In den nächsten 20 Jahren rechnet man mit einem Anstieg der weltweiten Energienachfrage um etwa 66 Prozent und mit einem Anstieg der CO2-Emissionen von ca. 70 Prozent. Dieser Anstieg der Nachfrage und die Umweltbelastung sind nicht zukunftsfähig. Ziel des Utsira-Projektes ist es zu beweisen, dass die Kombination von Windenergie und der Einsatz von Wasserstoff es möglich machen, umweltfreundliche Energie zu erzeugen – mit Wind, auch wenn Windstille herrscht, und mit Sonne, auch in der Nacht. Allein in der EU leben etwa 20 Millionen Menschen auf Inseln ohne Anschluss an große zentrale Kraftwerke. Diese Inseln können vielleicht ihren eigenen Strom auf die gleiche Weise wie das Projekt auf Utsira aufzeigt, erzeugen.

Das deutsche Unternehmen Enercon, das Windenergie-Anlagen herstellt, ist als Partner am Projekt beteiligt und hat unter anderem die Windturbinen geliefert, während die Wasserstoff-Anlage von der Einheit Electrolyser von Hydro geliefert wurde.

(Pressemeldung der Norsk Hydro)

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