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H2Expo 2003: Erfinder zeigen Prototypen


Hamburg, 25. September 2003 - Die H2Expo präsentiert sich als Forum für junge Erfinder und geniale Tüftler. Auf der europaweit bedeutendsten Fachmesse für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie, die vom 9. bis 11. Oktober 2003 auf dem Hamburger Messegelände stattfindet, führen Aussteller innovative Prototypen vor.

Einer davon ist der Hysun 3000. An diesem Wasserstoff-Fahrzeug tüftelt eine sechsköpfige Gruppe von Physikern, Maschinenbauingenieuren und Verfahrenstechnikern aus Nabern bei Stuttgart nach Feierabend. "Wir wollen beweisen, wie weit diese Technologie schon ist", erklärt Frieder Herb (33), Physiker und Entwicklungsingenieur, die Motive der Konstrukteure. Das vollverkleidete Liegefahrrad, bei dem der Tretantrieb entfernt wurde, ist mit einer Proton Exchange Membrane (PEM) Brennstoffzelle ausgerüstet, die ein Kilowatt Leistung erzeugt. Das Minikraftwerk liefert den Strom für den Naben-Elektromotor, der zugleich als Generator fungiert und die Batterie beim Bremsen auflädt. Über Solarzellen wird zusätzlich Energie in das System gespeist.

Das Wasserstoffmobil soll seine Alltagstauglichkeit im nächsten Jahr unter Beweis stellen. Die Tüftler wollen im Sommer 2004 auf der "Tour de Hysun 3000" von Malaga nach Berlin fahren. Auf dieser rund 3.000 Kilometer langen Strecke wird das Gefährt nach Berechnungen seiner Konstrukteure zirka 67 Kilowattstunden Energie verbrauchen. Frieder Herb: "Das entspricht umgerechnet rund 0,2 Litern Benzin auf 100 Kilometern" - nicht mehr als ein Wasserglas voll. Ein Mittelklassewagen benötigt für diese Distanz etwa 1.800 Kilowattstunden oder umgerechnet 180 Liter Benzin.

Einen weiteren Prototypen stellt der Ulmer Student Jörg Weigl auf der H2Expo vor: ein Brennstoffzellen-Dreirad. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung jener Studie, die der 26-Jährige bereits im vergangenen Jahr präsentierte. Ein wesentliches Handicap dieses Modells hat Weigl bei seinem neuen Projekt beseitigt. Die Brennstoffzelle, ursprünglich in einem Anhänger untergebracht, ist jetzt in das Fahrzeug integriert. Dazu verordnete Weigl dem Gefährt eine zweirädrige Vorderachse, über der sich der Fahrersitz befindet. Hinter dem Sitz baute er die Brennstoffzelle ein, seitlich neben das Hinterrad installierte er einen neuen getriebelosen Naben-Elektromotor.

"Das Mobil ist jetzt stabiler und lässt sich leichter fahren", erklärt der Maschinenbauingenieur in spe. Sein Wasserstoff-Mobil fährt bei Bedarf sogar rückwärts und wird durch einen zusätzlichen Tretantrieb noch energiesparender. "Der Verbrauch liegt bei umgerechnet rund 0,3 Litern Benzin pro 100 Kilometer", sagt Weigl.

Eine Weltneuheit präsentiert die Dynetek Europa GmbH auf der H2Expo 2003. Der neue Wasserstoffspeicher des kanadischen Unternehmens eignet sich für extrem hohe Druckbelastungen bis zu 500 bar und soll künftig an Wasserstoff-Tankstellen eingesetzt werden. "Der Behälter besteht aus einer Metallhülle, die durch Kohlenstofffasern verstärkt wird", erklärt Dr. Steffen Rau, technischer Leiter von Dynetek Europa. Dadurch kann das Gewicht des Tanks vergleichsweise niedrig gehalten werden. Vor allem aber gewinnt der Speicher eine besonders hohe Stabilität.

Der Vorteil in der Praxis: Besitzern von Brennstoffzellen-Fahrzeugen steht beim Tanken an der Wasserstoff-Tankstelle ein ständig gleichmäßiger Druck zur Verfügung, der dank des neuen Dynetek-Speichers nicht unter 438 bar sinkt. Wird dieser Wert unterschritten, kann der Wasserstoff-Tank des Autos nicht befüllt werden. "Ende dieses Jahres ist unser neuer Wasserstoffspeicher serienreif", sagt Dr. Steffen.

Einen Gabelstapler mit Brennstoffzellen-Antrieb wird die Firma Still GmbH auf der H2Expo vorstellen. Entwickelt wurde das Gefährt zusammen mit der Proton Motor GmbH, die die Brennstoffzelle liefert, und der Linde AG, die den Wasserstofftank baut. Der Speicher fasst rund drei Kilogramm Wasserstoff. Dies entspricht zirka zehn Litern Dieselkraftstoff und reicht nach Angaben von Linde für eine achtstündige Arbeitsschicht. Danach kann der Speicher innerhalb weniger Minuten wieder betankt werden - anders als bei den konventionellen Batterien, die etwa acht Stunden an das Ladegerät angeschlossen werden müssen.

(Pressemeldung der Hamburg Messe und Congress GmbH)

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