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H2Expo 2004: Der sauberste Gabelstapler weltweit


Hamburg, 16. August 2004 - Einen vollkommen neuartigen Gabelstapler hat die Linde AG in Zusammenarbeit mit ihrem Partner, der Willenbrock Fördertechnik GmbH & Co. KG aus Bremen, entwickelt. Ein Gabelstapler mit Verbrennungsmotor – und trotzdem das vermutlich sauberste Gerät dieser Art weltweit. Die Innovation: "Der Gabelstapler wird von einem umgerüsteten konventionellen Ottomotor angetrieben, in dem Wasserstoff und Sauerstoff verbrannt werden", erklärt Lutz Peper, geschäftsführender Gesellschafter von Willenbrock. Einen Prototypen des Geräts stellen die beteiligten Unternehmen während der H2Expo vor, der Internationalen Fachmesse für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, die vom 15. bis 17. September auf dem Hamburger Messegelände stattfindet.

Auf eine Brennstoffzelle, die unter Einsatz von Wasserstoff die Energie für einen Elektromotor erzeugt, kann bei diesem Modell verzichtet werden. "Wir verwenden den Wasserstoff unmittelbar für die Antriebskraft", betont Peper. Schädliche Abgase können so nicht entstehen. "Bei der Verbrennung in dem Motor entsteht nur Wasserdampf", erläutert Peper. Und auch bei der Erzeugung des Wasserstoffs bedienen sich die Entwickler von Linde sowie Willenbrock umweltschonender Techniken: Mit Hilfe von Windkraft wird das nötige Gas hergestellt. "Der Gabelstapler ist damit absolut umweltfreundlich", sagt Lutz Peper, der die Idee für die Innovation hatte. "Ein Forschungsprojekt der Stadt Bremen lieferte die Anregung dafür", erklärt der Unternehmer. Die Grundidee: Windkraft wird für die Produktion von Wasserstoff genutzt. "Derzeit ist der Gabelstapler noch in der Erprobung", sagt Peper.

Die Fachhochschule Amberg-Weiden präsentiert während der H2 Expo den "Areion" – den Prototypen eines Fahrzeugs, das von einer Brennstoffzelle angetrieben wird. "Die Studenten des fünften Semesters haben das Kart in enger Abstimmung mit uns konzipiert, konstruiert und gebaut", sagt Professor Dr. Franz Magerl, zuständig für die Entwicklung und Mechanik von Verbrennungsmotoren. Mit Unterstützung von Professor Dr. Magnus Jaeger, der für den Bereich Brennstoffzelle verantwortlich zeichnete, bauten die Studenten ein einsitziges Gefährt, das an einen Formel 1-Boliden erinnert. Herzstück des "Areion" ist eine luftgekühlte Brennstoffzelle mit einer Dauerleistung von 1200 Watt, die aus einem fünf Liter großen Gas- oder wahlweise einem Metallhydridtank mit Wasserstoff beliefert wird. Die erzeugte Energie kann entweder in Bleigel-Akkus oder auch in Superkondensatoren zwischengespeichert werden. "Vor allem im Einsatz mit den Kondensatoren erreicht das Fahrzeug eine Endgeschwindigkeit von rund 50 Kilometern pro Stunde", erklärt Professor Magerl. In Hamburg wollen die Vertreter der Fachhochschule ihren "Areion" für Testfahrten zur Verfügung stellen. Für das nächste Jahr haben sich Magerl und Jaeger bereits ein neues Ziel gesteckt: sie wollen ein zweisitziges Brennstoffzellen-Fahrzeug "als City-Car" konzipieren und bauen.

Wissenschaftler und Ingenieure der HDW Fuel Cell Systems (HFCS) in Kiel, Tochterunternehmen der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW), arbeiten unterdessen mit Hochdruck an der Entwicklung eines Brennstoffzellen-Antriebs für Seeschiffe. Nachdem es HDW gelungen ist, das weltweit erste serienreife Brennstoffzellen-U-Boot zu entwickeln, will HFCS die Technik jetzt auf Überseeschiffe übertragen. "Während der H2 Expo stellen wir in Schautafeln und in einem Modell eine 160-Kilowatt-Brennstoffzellenanlage vor, die wir 2005 in einem seefesten Container auf einem Schiff in der Praxis testen wollen", erklärt HFCS-Geschäftsführer Gunter Sattler. Daran wird deutlich, wie weit die Entwicklung dieser Technik bereits fortgeschritten ist.

Einem wichtigen Feld der Brennstoffzellentechnologie widmet sich das US-amerikanische Unternehmen Air Products and Chemicals Inc., weltweit größter Wasserstofflieferant und führend bei Anwendungen von Wasserstoffproduktionen, -lieferung und -sicherheit. Air Products, in diesem Jahr zugleich Partner der H2 Expo, führt eine mobile Wasserstofftankstelle vor, mit der insbesondere Engpässe in der Wasserstoff-Infrastruktur flexibel und kostengünstig gelöst werden können. Mit dem Gerät, "Minifueler 100" genannt, steht ein System zur Verfügung, das unter verschiedensten Einsatzbedingungen genutzt werden kann. Es ist kaum größer als ein Gefrierschrank, stellt aber ein vollständig betriebsbereites Betankungssystem dar, das durch Gasgebinde, Pipelines und Vor-Ort-Erzeugungsanlagen befüllt werden kann. Die mobile Wasserstofftankstelle eignet sich für die Betankung von zwei bis fünf Fahrzeugen pro Tag und kann bei Produktpräsentationen ebenso eingesetzt werden wie bei Dauertests von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.

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(Pressemeldung der Hamburg Messe und Congress GmbH)

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