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Hamburg kommt an mit Wasserstoff!


HOCHBAHN, HEW und BP starten gemeinsam Wasserstoffprojekt HH2

Hamburg, 15. September 2003 - Ab heute werden im Rahmen eines Forschungsprojektes zwei Jahre lang drei Citaro-Busse mit Brennstoffzellen-Antrieb im Linienverkehr der HOCHBAHN eingesetzt - eine Revolution im öffentlichen Nahverkehr, da für den Betrieb der Busse keine fossilen Energieträger genutzt werden. Aus dem Auspuff der Busse kommt nur Wasserdampf. Getankt wird an einer Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof Hummelsbüttel. Die von der Hamburgischen Electricitäts-Werken AG (HEW) und von der Deutsche BP AG (BP) errichtete Tankstelle ist die erste in Deutschland betriebene Wasserstofftankstelle, die ausschließlich mit sogenanntem "grünem Strom" aus Wasser-, Wind- und Solarenergie betrieben wird.



Hamburg kommt an mit Wasserstoff!
(Bild: Hochbahn)

Projektziel
Ziel des Projektes ist es, Erfahrungen mit der Herstellung von Wasserstoff für eine Fahrzeugflotten-Betankung und den Betrieb von Brennstoffzellen-Bussen im Alltagsverkehr einer Großstadt zu sammeln. HH2 ist dabei Teil des europäischen Projektes CUTE (Clean Urban Transport for Europe). Dieses Projekt wurde von DaimlerChrysler initiiert und wird u.a. von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert. Ziel von CUTE ist es, ein Verkehrssystem zu schaffen, das zur Verringerung des globalen Treibhauseffektes und zur Verbesserung der Luft- und Lebensqualität in Ballungsräumen sowie zur Schonung fossiler Ressourcen beiträgt. Im Rahmen von CUTE ist Hamburg eine von neun Metropolen, in denen wasserstoffbetriebene Stadtbusse im täglichen Einsatz getestet werden. Mit dabei sind außerdem Amsterdam, Barcelona, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Stockholm und Stuttgart.

Projektkosten
Die Kosten für das Wasserstoffprojekt betragen rund sechs Millionen Euro. Davon werden drei Millionen Euro von der Europäischen Union (2,1 Millionen Euro) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (900.000 Euro) übernommen, weitere drei Millionen Euro tragen die Partner HOCHBAHN (drei Busse für rund zwei Millionen Euro), HEW und BP (eine Million Euro für Tankstelle und Wasserstofferzeugung).

Der HOCHBAHN-Vorstandsvorsitzende Günter Elste: "Wir wollen, dass in städtischen Ballungsräumen gerade mit unseren Fahrzeugen ökologisch bewußt gearbeitet werden kann, das hat bei der HOCHBAHN Tradition. Hätten wir als Hochbahner nicht Druck gemacht, wären die Hersteller und die Europäische Kommission nie in dieses Projekt eingestiegen." HEW-Vorstand Dr. Dietrich Graf: "Mit diesem Projekt und der Wasserstofferzeugung aus grünem Strom zeigen die HEW eine Vision für morgen auf: Aus regenerativen Energien er-zeugter Wasserstoff ist eine Form der Energielieferung von HEW. Auch das gehört zur Energie dieser Stadt."

Die Tankstelle
Der von HEW installierte Elektrolyseur der Wasserstofftankstelle teilt Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Der anfallende Sauerstoff wird in die Umgebung abgegeben, der gasförmige Wasserstoff dagegen wird als Energielieferant für die Brennstoffzellen mit einem Druck von bis zu 300 bar in hochdruckfeste Tanks auf dem Dach der Busse gefüllt. Über ein Kabel wird der Bus beim Tankvorgang geerdet. Zugleich werden über das Kabel Informationen über die Temperatur in den Tanks und den Bus übermittelt. Wird eine bestimmte Temperatur erreicht, wird der Druck bei der weiteren Füllung automatisch gesenkt.

Die Busse
Die Brennstoffzellen in den Citaro-Stadtbussen des Herstellers Evobus (Mercedes) erzeugen 280 KW Leistung. 200 KW davon werden an den elektrischen Fahrmotor abgegeben, 80 KW an Nebenantriebe wie z.B. die Klimaanlage. Eine Tankfüllung reicht für rund 250 Kilometer und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 70 km/h. Die Citaros haben 28 Sitz- und 32 Stehplätze. Egal, wie viele Kilometer der Bus fährt, der Auspuff bleibt sauber. Würde man den 60 bis 70 Grad heißen ausströmenden Wasserdampf auffangen und abkühlen lassen, hätte man Wasser, das noch sauberer ist als destilliertes Wasser.

Einsatz der Busse
Die drei Brennstoffzellen-Busse werden ab dem 16. September zunächst auf der MetroBuslinie 24 eingesetzt. Sie verkehren zusätzlich zum normalen täglichen Busangebot im Abschnitt zwischen Hummelsbüttel/Lademannbogen und U-Niendorf-Nord. Für die Nutzung der Busse gilt der normale HVV-Tarif. Sobald die ersten Erfahrungen mit der neuen Technik gesammelt werden konnten, ist daran gedacht, die drei Brennstoffzellen-Busse auch auf der Metrobuslinie 6 einzusetzen.

Infoangebote
Interessierte Gruppen, wie z.B. Schulklassen können sich für Führungen zum Thema durch den HH2-Inforaum im Betriebshof Hummelsbüttel anmelden über die Infoline 040/6396-2200. Zudem erklären die Busfahrerinnen und Busfahrer der brennstoffzellengetriebenen Busse gerne die neue Technik.

Und last but not least, wenn Sie aktuell über das Projekt informiert werden wollen, besuchen Sie auch den HH2-Auftritt im Internet unter: www.HH2wasserstoff.de

(Pressemeldung der Hamburger Hochbahn AG)

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