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Island - auf dem Weg zur regenerativen Energiegesellschaft


Reykjavik, 24. April 2003 - Es ist eine Insel im Nordatlantik mit wenigen Einwohnern und ohne große Bedeutung im internationalen Geschehen. Und doch hat Island etwas geschafft, von dem alle anderen Industrienationen der Welt bisher nur träumen können: Die Isländer befinden sich auf dem besten Weg zu einer Gesellschaft, die ihre Energie ausschließlich aus regenerativen Ressourcen gewinnt.

Einen ersten großen Schritt in diese Richtung hat der skandinavische Staat bereits in den Jahren von 1945 bis 1970 getan mit der Umstellung auf Erdwärme als Quelle für elektrische Energie und Wärme. Bis 2050, so das Ziel der Regierung, soll Island komplett auf eine Wasserstoff-Wirtschaft umgestellt sein. Das schließt eine alternative Lösung für den Verkehrssektor ein. In der Bevölkerung Islands finden diese Ideen große Unterstützung, versprechen sie doch eine Unabhängigkeit von Energieimporten.

Aber auch für internationale Forscher und Entwickler ist Island von großem Interesse: Die Insel eignet sich hervorragend für Pilotprojekte auf dem Gebiet der alternativen Energie. Hier findet man eine hochentwickelte Gesellschaft, die mit denen anderer Industrienationen vergleichbar ist. Durch die geringe Einwohnerzahl wirken sich schon kleine Veränderungen auf die Gesellschaft aus, und man kann aussagekräftige Ergebnisse gewinnen. Diese sind durchaus auf Gesellschaften anderer Industriestaaten übertragbar. Nicht zu vergessen ist auch die Erfahrung, die die Isländer bereits mit dem Einsatz von alternativen Energiequellen haben.

Ein Meilenstein auf dem isländischen Weg zur regenerativen Energiegesellschaft ist die Eröffnung der ersten öffentlichen Wasserstofftankstelle in Reykjavik am 24. April 2003. Damit hält die alternative Antriebsenergie "Wasserstoff" Einzug in den mobilen Sektor. Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb erhalten eine erste öffentliche Anlaufstelle, an der sie betankt werden können. Die Wasserstofftankstelle ist Teil des von der Europäischen Union unterstützten ECTOS-Programms (Ecological City Transport System) und wurde realisiert durch die Iceland New Energy Ltd., einem Zusammenschluss isländischer und internationaler Partner, die sich für die Umsetzung der hydrogenen Ökonomie engagieren. Die größten Anteile an dieser Gesellschaft halten mit 51 % Vistorka, eine isländische Investmentgesellschaft, an der verschiedene staatliche und private Institutionen beteiligt sind sowie die Unternehmen DaimlerChrysler, Norsk Hydro und Shell. Auch bei diesem Projekt kommen die Vorteile des Standorts Island zum Tragen: Die Energie, die man zur Gewinnung des Wasserstoffs einsetzen muss, wird ebenfalls aus alternativen Energiequellen gewonnen, beispielsweise aus Wasserkraft und Erdwärme.

Ein weiterer großer Schritt folgt schon im August diesen Jahres: Drei Mercedes-Benz Citaro Busse mit Brennstoffzellenantrieb nehmen ihren Dienst bei den Verkehrsbetrieben von Reykjavik auf. Die isländische Hauptstadt eignet sich aus den genannten Gründen hervorragend für den Testeinsatz. Auch das rauhe Klima der nordatlantischen Insel, der Wechsel der Jahreszeiten und die starken landschaftlichen Unterschiede werden die Praxistauglichkeit der Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Probe stellen.

Die drei Fahrzeuge in Reykjavik sind Teil der insgesamt 30 Busse, die im Rahmen eines europäischen Brennstoffzellen-Busprojekts noch im Jahr 2003 in 10 europäischen Großstädten zum Einsatz kommen werden . Die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und Anforderungen an die wasserstoffbetriebenen Transportmittel werden wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung des Antriebssystems bringen und die Forschung nach geeigneten Kraftstoffen für die Brennstoffzelle sowie der notwendigen Infrastruktur voran treiben.

(Pressemeldung der DaimlerChrysler AG)

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