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Linde-Vorschlag: Wasserstoffautobahn quer durch Deutschland


Wiesbaden, 24. Februar 2005 - Ein Autobahnring durch ganz Deutschland könnte nach den Vorstellungen des Technologiekonzerns Linde schnell mit Wasserstofftankstellen ausgerüstet werden. Erstmals würde dann Wasserstoff, der als Energieträger der Zukunft angesehen wird, unter realen Bedingungen in Deutschland erprobt werden.

Dr. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG, erwartet von der Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie entscheidende Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft: „Der umweltfreundliche Energieträger Wasserstoff ist eine Chance zur Neupositionierung und Stärkung des Innovationsstandorts Deutschland, weil wir damit die Vorreiterrolle in einer Schlüsseltechnologie übernehmen können“, erklärte Reitzle. „Wesentliche technische Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasserstoff haben die Ingenieure in den letzten Jahren gelöst. Nun geht es darum, diesen Innovationsschub auch politisch zu nutzen: Wir sollten dem Energieträger Wasserstoff endlich die Chance geben, seine Eignung als Kraftstoff der Zukunft unter Beweis zu stellen.“

Der von Linde auf dem „International Hydrogen Day“ in Berlin vorgeschlagene Autobahnring zwischen Berlin, Leipzig, München, Stuttgart und Köln wäre insgesamt rund 1.800 km lang. Im Abstand von durchschnittlich 50 km könnten im Laufe weniger Jahre Zapfsäulen für Wasserstoff installiert werden. Bereits heute gibt es in Berlin und München Wasserstoff-Tankstellen in Autobahnnähe, die in das Projekt integriert werden könnten. Insgesamt müssten rund 35 Zapfsäulen, jeweils für gasförmigen und tiefkalt verflüssigten Wasserstoff, an größtenteils bereits vorhandenen Raststätten neu gebaut werden, um diese weltweit größte Teststrecke für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge zu schaffen. Die Investitionen dafür liegen nach Berechnungen von Linde bei ca. 30 Mio. Euro.

An der vorgesehenen Strecke liegen wichtige Entwicklungszentren sowie die meisten Produktionsstandorte der deutschen Automobilhersteller. So könnten die Hersteller die Alltagstauglichkeit ihrer Antriebe unter realen Bedingungen erproben. In einem zweiten Schritt könnten von dem Autobahnring in Deutschland schon bald Erweiterungen des Tankstellennetzes auf andere EU-Staaten erfolgen.

Wettbewerb der Wasserstoff-Autobahnen

In anderen Regionen der Welt wird heute schon an Wasserstoff-Autobahnen gearbeitet. Weit fortgeschritten sind beispielsweise entsprechende Projekte in Kalifornien, wo Gouverneur Arnold Schwarzenegger das „Hydrogen Highways Network“ zur Chefsache erklärt hat. In Japan treibt eine Allianz aus dem METI (Ministry of Economy, Trade and Industry) und den Autoherstellern ebenfalls ein Wasserstoff-Infrastrukturprojekt voran. Auch die im vergangenen Jahr in Betrieb genommene Wasserstoff-Tankstelle der CEP (Clean Energy Partnership) am Berliner Messedamm sei ein Schritt in die richtige Richtung, so Linde.

Für den Autofahrer ändert sich bei der Umstellung auf Wasserstoff kaum etwas. Die Reichweite moderner Wasserstoff-Fahrzeuge liegt bei etwa 450 km und ist damit vergleichbar mit der von konventionellen Fahrzeugen. Abgesehen vom Betankungsvorgang selbst – je nach verwendeter Speichertechnik kommt Wasserstoff entweder als komprimiertes Gas oder als tiefkalte Flüssigkeit zum Einsatz – ähneln Wasserstofftankstellen heute äußerlich herkömmlichen Tankstellen. Dass das nicht immer so bleiben muss, zeigt Linde auf dem „International Hydrogen Day“ mit der Designstudie einer Tankstelle der Zukunft. Dabei könnten die Insassen während des Betankens, das über einen Stutzen am Boden des Fahrzeugs erfolgt, im Fahrzeug sitzen bleiben.

(Pressemeldung der Linde AG)

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