dieBrennstoffzelle.de  Bücher zum Thema bei Amazon.de!

Newsletter      Gästebuch       BZ-Spielesammlung      Links     Sitemap

Tapfere Sachsen und ein sauberer Bus – Brennstoffzellen-Fahrzeuge im Testparcours


Hamburg/Chemnitz, 13. Juli 2005 - „Fortis Saxonia“ – tapferes Sachse – tauften sie ihr Gefährt. Diesen Namen gaben Studenten der Technischen Universität Chemnitz einem Brennstoffzellenmobil, das sie völlig eigenständig entwickelt haben. Das Ziel: Das Gefährt sollte so wenig wie möglich Energie verbrauchen. Während der H2Expo, 5. Internationale Konferenz und Fachmesse für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien vom 31. August bis 1. September im CCH-Congress Center Hamburg, präsentieren die jungen Forscher das Ergebnis ihrer sechsmonatigen Entwicklungsarbeit. Die Gelsenkirchener Firma Enkat stellt außerdem einen Brennstoffzellen-Kleinbus vor. Die Fahrzeuge werden in einem Testparcours „Ride & Drive“ im Rahmen der H2Expo vorgestellt.

Die Studierenden der TU Chemnitz hatten bei ihrem Projekt „Fortis Saxonia“ einen kompetenten Partner. So steuerte das Zentrum für Brennstoffzellentechnologie Duisburg das Brennstoffzellensystem bei. Doch die komplette Entwicklungsarbeit für das Mobil erledigten die Studierenden selbst. „Das war ein rein studentisches Projekt, ohne größere Unterstützung von Professoren“, betont Friedrich Baumann, 21 Jahre jung. Der Student der Mikrotechnik/Mechatronik war einer der an der Entwicklung beteiligten Ingenieure in spe.

Auf der Basis eines Liegefahrrades ist nach seinen Worten ein rund 75 Kilogramm schweres, etwa drei Meter langes Mobil entstanden, das einer Person ausreichend Platz bietet. „Fortis Saxonia“ wurde mit einer stromlinienförmigen Kohlefaserhülle verkleidet. Darunter arbeitet die Brennstoffzelle, die aus einem integrierten Tank mit Wasserstoff gespeist wird. Zusammen mit der Atemluft verbrennen beide Stoffe völlig schadstofffrei. Der dabei entstehende elektrische Strom treibt einen Elektrogleichstrommotor an, der „Fortis Saxonia“ in Bewegung setzt.

Ihr Ziel haben die Chemnitzer Studenten erreicht: „Tapferes Sachsen“ gibt sich außerordentlich sparsam. „Das Mobil verbraucht auf 100 Kilometern umgerechnet die Energie von 0,16 Liter Benzin“, sagt Friedrich Baumann. Anders ausgedrückt: Mit der Energie von einem Liter Benzin hat das Gefährt eine Reichweite von 665 Kilometern.

Für deutlich kürzere Strecken ist ein ganz anderes Mobil konzipiert, das das kanadische Unternehmen Hydrogenics mit seiner Gelsenkirchener Tochterfirma Enkat während der H2Expo vorstellen wird: Der „Midi-Bus“ ist ein Brennstoffzellen-Mobil, das auf Basis eines italienischen Produkts von Hydrogenics entwickelt wurde. „Das Projekt wird vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung sowie der Europäischen Union gefördert“, erklärt Mark Kammerer, Vertriebsleiter von Enkat. Hydrogenics gilt damit nach DaimlerChrysler und MAN als drittes Unternehmen, das Brennstoffzellenbusse entwickelt.

Der „Midi-Bus“ ist mit einem Elektromotor ausgestattet, der von einer Brennstoffzelle betrieben wird, so Kammerer. Um die Praxistauglichkeit des Busses zu erhöhen, wurde die Stromversorgung so konzipiert, dass die Batterien ausgetauscht werden können. Der Vorteil: Zum Aufladen muss nicht das komplette Mobil für mehrere Stunden aus dem Verkehr gezogen werden, sondern lediglich die Batterien. Mark Kammerer betont: „Damit erreicht unser Bus eine Reichweite von 200 Kilometern und eine Einsatzdauer von deutlich mehr als den für Elektrofahrzeuge meist üblichen sechs Stunden.“

Der Prototyp des „Midi-Busses“ verfügt nach Worten von Kammerer über acht Sitz- sowie 17 Stehplätze, ist als Niederflurbus konzipiert und kann dank einer integrierten Rampe auch von Behinderten wie Rollstuhlfahrern ohne fremde Hilfe genutzt werden. Derzeit wartet Hydrogenics noch auf die TÜV-Zulassung für das Mobil, die voraussichtlich im Herbst dieses Jahres erteilt wird. Während der H2Expo wird das Mobil probeweise auf dem nicht zum öffentlichen Straßenverkehr zählenden Gelände des CCH vorgeführt. Weitere Autohersteller haben Brennstoffzellenfahrzeuge für Testfahrten in Aussicht gestellt.

(Pressemeldung der Hamburg Messe & Congress GmbH)

Die Informationen dieses Nachrichtenbeitrags wurden sorgfältig geprüft und redaktionell bearbeitet.
Dennoch kann für die Inhalte keine Gewähr übernommen werden.