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Wasserstoff löst keine Energieprobleme


Lucern (Schweiz), 18. Juli 2005 - Vom 4. bis 8. Juli trafen sich etwa 300 Fachleute aus 36 Ländern im Kultur- und Kongresszentrum in Luzern, um das aktuelle Thema «Brennstoffzelle» zu diskutieren. Insgesamt wurden 180 technisch-wissenschaftliche Beiträge präsentiert. Was schlagen die Wissenschaftler für die Lösung des Energieproblems vor?

Brennstoffzellen für Erd- und Biogas finden erste Märkte. Einige Karbonatzellen der deutschen Firma MTU haben bereits 25'000 Betriebsstunden mit einer Verfügbarkeit von über 99% ohne Leistungsverlust hinter sich gebracht und laufen weiterhin zuverlässig und effizient. Auch die keramischen Zellen der Firma Sulzer Hexis stehen vor der Markteinführung. Für Hochtemperatur-Brennstoffzellen sieht die Zukunft rosig aus, denn sie können die marktgängigen Brennstoffe direkt in Strom umsetzen.

Die für Wasserstoff entwickelten Brennstoffzellen haben es dagegen schwer, denn das synthetische Brenngas ist nicht allgemein verfügbar, teuer und darf nur unter Beachtung strenger Sicherheitsvorschriften eingesetzt werden. Dies wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Wer möchte eine solche Brennstoffzelle besitzen, wenn der benötigte Brennstoff noch nicht im Handel ist und nur unter strengen Auflagen benutzt werden darf?

Kein Wunder, dass die Entwickler von Tieftemperatur-Brennstoffzellen den raschen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft fordern. Aufgrund physikalischer Tatsachen lässt sich das Energieproblem jedoch nie mit Wasserstoff lösen. Selbst mit effizienten Brennstoffzellen können nur etwa 25% der Energiemenge zurück gewonnen werden, die für Herstellung und Verteilung des künstlich hergestellten Energieträgers benötigt wird. Energieverschwendung ist die falsche Antwort auf Energieverknappung. Strom aus erneuerbaren Quellen sollte direkt verteilt und effizient genutzt werden. Der Umweg über Wasserstoff führt nicht zu nachhaltigen Lösungen. Man sollte die Diskussion über die Wasserstoffwirtschaft schnell beenden, denn diese hat keine Zukunft.

Ein Höhepunkt der internationalen Veranstaltung war ohne Zweifel die Verleihung der Christian Friedrich Schönbein Medaille zu Ehren des Basler Professors, der 1838 den Brennstoffzelleneffekt entdeckt und richtig beschrieben hat. In diesem Jahr wurde Professor John Van Zee von der Universität von South Carolina/USA für seine Verdienste um die Schaffung eines Forschungszentrums für Brennstoffzellen geehrt.

(European Fuel Cell Forum)

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