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Weltweit erste Wasserstoff-Abfüllstation für kleine Hochdruckspeicher wird in Marl gebaut


Düsseldorf, 19. April 2004 - "NRW bekommt die weltweit erste Wasserstoff-Abfüllstation mit 700-bar-Technik für kleine Hochdruckspeicher in Marl. Sie wird die Wasserstoff-Prozesskette in Nordrhein-Westfalen weiter stärken", sagte NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann anlässlich der Übergabe eines Bewilligungsbescheids an die Firma AIR LIQUIDE GmbH auf der Hannover-Messe.

"Wir wollen in Nordrhein-Westfalen angefangen von der Erzeugung über die Speicherung und Logistik bis hin zur Anwendung die gesamte Prozess-Kette in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie beispielhaft aufbauen", betonte der Minister. "Unser Ziel ist es, die Chancen zu nutzen, die sich gerade für unser Land aus dieser vielversprechenden Technologie ergeben. NRW-Unternehmen und Forschungseinrichtungen besitzen bereits heute eine hohe Kompetenz auf diesem Gebiet."

Mit der von Air Liquide in Marl geplanten Abfüllstation können kleine Wechsel-Kartuschen mit Wasserstoff mit einem Druck von 700 bar weitgehend automatisiert befüllt werden. Die für diesen Druck notwendigen Kartuschen mit einem Volumen von bis zu zwei Litern werden in einem weiteren, vom NRW-Infrastrukturministerium unterstützten Projekt entwickelt. Damit können insbesondere portable und mobile Kleinanwendungen von Brennstoffzellen wie zum Beispiel Laptops und Brennstoffzellen-betriebene Fahrräder und Rollstühle länger und damit wirtschaftlicher mit Energie versorgt werden. Die 700-bar-Technik ist auch für die Automobilindustrie interessant, da nur dieser hohe Druck bei dem vorgegebenem Tankvolumen eines PKW eine Reichweite von 400 - 500 km erlaubt.

Die Entwicklung und den Bau der Abfüllstation der Firma AIR LIQUIDE GmbH in Marl unterstützt die Landesregierung mit rund 450.000 Euro. Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 1,3 Millionen Euro. Das Projekt ist eines von 48 Brennstoffzellen- und Wasserstoffprojekten, die das Land NRW im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW aus dem so genannten REN-Programm und aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung - EFRE) gefördert hat. Bisher wurden insgesamt 48 Millionen Euro für Projekte mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 96 Millionen Euro bereitgestellt.

Zu Bedeutung der Brennstoff zellentechnologie sagte der Dr. Horstmann: "Dieser Technologie kommt im Rahmen einer an Nachhaltigkeit orientierten Energiepolitik eine besondere Bedeutung zu. Bei der reinen Stromerzeugung erreicht die Brennstoffzelle Wirkungsgrade von bis zu 60 Prozent, in der Kraft-Wärme-Kopplung sind mehr als 90 Prozent möglich. Sie ist - mit Wasserstoff betrieben - eine Brückentechnologie zwischen der fossilen und der regenerativen Energienutzung, denn Wasserstoff lässt sich sowohl aus Öl, Gas und Kohle, als auch aus regenerativ erzeugtem Strom oder Biomasse herstellen."

Im Mittelpunkt seines Rundgangs auf der Fachmesse "energy 2004" der diesjährigen Hannover Messe stand Minister Dr. Horstmanns Besuch des 250 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstandes, auf dem das "Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff NRW" sowie 15 repräsentative Unternehmen und Institutionen des Netzwerks ihre neuesten technischen Entwicklungen zeigen. Das dort ausgestellte Technologiespektrum reicht von der Erzeugung, der Speicherung und der Logistik des Wasserstoffs über die Entwicklung von Schlüsselkomponenten der Brennstoffzellentechnik bis zu konkreten Brennstoffzellenanwendungen.

Die auf dem Gemeinschaftsstand präsentierten technischen Neuheiten reichen von Geräten zur Erzeugung von Wasserstoff aus Erdgas, Diesel, Biomasse oder Grubengas über neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Drucktanktechnologie für Wasserstoff bis hin zu neuen Steuerungssystemen für Brennstoffzellensysteme oder Leitungs- und Verbindungstechniken für den möglichen Einsatz von Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen.

Einen weiteren Schwerpunkt des Messestandes bilden die verschiedenen Anwendungen der Brennstoffzelle in marktfähigen Produkten. So hat die Masterflex AG aus Herten die Energieversorgung für das mobile Büro weiter optimiert. Auf der Basis einer 50 Watt Brennstoffzelle kann ein Laptop nunmehr bis zu 50 Stunden lang unabhängig vom Netz arbeiten. Schließlich präsentiert das Unternehmen die Neuentwicklung eines 100-Watt-Brennstoffzellensystems für den Unterwassereinsatz in bis zu 6.000 Meter Tiefe. Das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) aus Duisburg stellt das Modell einer Bordstromversorgung für Segelyachten mit Brennstoffzellen vor.

(Pressemeldung des Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung NRW)

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