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Interview mit Herrn Heiden, Objektleiter der H2Expo 2004


Es waren im Vergleich zu den Vorjahren auf den ersten Blick weniger Aussteller vertreten. Unter anderem die großen Automobilkonzerne DaimlerChrysler und BMW, aber auch die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW fehlten zum Beispiel. Ist das Interesse der Unternehmen nicht mehr so groß wie vor ein paar Jahren?
Bereits im vergangenen Jahr hat sich eine veränderte Marktsituation abgezeichnet. Als Reaktion darauf haben wir in diesem Jahr die zweitägige Fachkonferenz "International Symposium and Workshop on Fuel Cells and Hydrogen for Aerospace and Maritime Applications" installiert. Die über 160 Teilnehmer aus dem In- und Ausland, ebenso wie übrigens das breite Medieninteresse an der H2Expo, beweisen, dass das Bedürfnis nach Austausch und Diskussion stark ist. Es ist richtig, dass einige große Aussteller nicht vertreten waren. Das hat sicher mehrere Ursachen, dazu gehören auch die politischen Rahmenbedingungen. Was die Automobilhersteller betrifft, so hat es eine unglückliche Überschneidung mit einer anderen Veranstaltung im Ausland gegeben. Für das nächste Jahr haben uns bereits einige Autofirmen in Aussicht gestellt, dass sie ihre Fahrzeuge auf der H2Expo zeigen.

Am Freitag vormittag war am Stand der Firma "Varian" schon niemand mehr vertreten. Wurden wenigstens die Erwartungen der anderen Aussteller erfüllt?
Nach unserer Befragung hat der überwiegende Teil der Aussteller eine große Aufgeschlossenheit der Fachbesucher festgestellt und die gute Qualität der Gespräche betont. Das waren oftmals Gespräche, auf deren Basis nachhaltige Kontakte geknüpft werden konnten. Die Erwartungen des Elektro-Ausbildungs-Zentrums Aalen (EAZ), das auf der H2Expo zum ersten Mal das "H2 fürs Handwerk" durchführte, sind sogar weit übertroffen worden; über 50 Handwerksmeister besuchten diese Veranstaltung.

Auch die Besucherzahl ist im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück gegangen, die Gänge wirkten am Freitag recht leer. Letztes Jahr waren ca. 2500 Besucher da, in diesem nurnoch 2000, obwohl erstmals drei Messen gleichzeitig stattfanden. Wie erklären Sie Sich das?
Die Zahl der Fachbesucher und die Zahl der Aussteller sollte man im Zusammenhang sehen. Die wirtschaftliche Gesamtsituation spielt eine Rolle. Auf dem Gebiet der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Erprobung schon viel erreicht worden, die Machbarkeit ist größtenteils bewiesen. Jedoch steht die Serienreife noch bevor. Aber die Entwicklung wird, schon aufgrund der explodierenden Rohstoffpreise, schnell voranschreiten. Die USA und Japan sind Vorreiter, Deutschland wird nachziehen.

Wie erklären Sie Sich den starken Abfall der Besucherzahlen über die letzten vier Jahre gesehen? Im ersten Jahr waren es ja noch über 5000 Besucher, im zweiten sogar noch mehr.
Seitdem die Hamburg Messe die H2Expo übernommen hat, konnten die Besucherzahlen in etwa gehalten werden. Zudem ist die Internationalität gesteigert worden. Allein an dem Wasserstoff-Sicherheitstraining unseres Partners Air Products, "Know H2ow Hydrogen Safety Training", nahmen Industrievertreter aus sieben Nationen teil. Überhaupt ist das vielfältige Rahmenprogramm sehr gut angenommen worden. Die Veranstaltung "H2 for Students" vom Schülerlabor des Forschungszentrums GKSS war mit 300 jugendlichen Teilnehmern restlos ausgebucht und fand diesmal an zwei Tagen statt.

Wie lautet Ihr Fazit nach drei Tagen H2Expo? Wie wird es im nächsten Jahr weitergehen? Werden wieder mehr Aussteller kommen?
Bei allen angesprochenen Schwierigkeiten haben wir als Hamburg Messe dennoch keinen Grund, Trübsal zu blasen: Die erstmals veranstaltete Fachkonferenz war ein überwältigender Erfolg und mit ihren hochkarätigen internationalen Teilnehmern aus Industrie und Forschung ein Aushängeschild, das für die Zukunft wegweisend ist. Gerade diesen verstärkten, ganz praxisbezogenen Austausch zwischen Forschern und Unternehmern der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie wollen wir unterstützen. Wir hoffen, in Zukunft die Automobilindustrie stärker einbinden zu können. Wir arbeiten jetzt an einer Weiterentwicklung des Konzepts für die H2Expo 2005, die wieder als Fachmesse mit Schwerpunkt auf einem internationalen Symposium gestaltet sein wird. Die Hamburg Messe sieht sich mit der Fortführung der H2Expo auch durch eine regionale politische Entscheidung bestärkt - der neu gegründeten Hamburger Landesinitiative "Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie".

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