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Interview mit Veranstalterin Ines Freesen

Wie hat sich die Messe im Vergleich zum letzten Jahr weiterentwickelt bzw. verändert?

Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der Wasserstoff Expo. Trotz der Konjunkturflaute konnten wir sowohl auf der Aussteller- als auch auf der Besucherseite einen Zuwachs verzeichnen. Damit hat die Messe sich als wichtigster Treffpunkt für die Branche etabliert. Das zeigen auch die vielen Neuvorstellungen auf der Messe, wie z.B. der Brennstoffzellen-Focus von Ford oder der Wasserstoff-Generator von Proton Energy Systems und Diamond Lite, der auf erneuerbare Energien setzt. Erstmals präsentierten sich auch neben Nordrhein-Westfallen die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiativen anderer Bundesländer. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit das Spektrum noch breiter geworden.

Wurden Ihre Erwartungen als Veranstalterin der 2. Wasserstoff-Expo erfüllt?

Ja, denn wir sind darin bestätigt worden, daß wir mit der Messe richtig liegen. Die Unwetterkatastrophen der letzten Monate und der Klimagipfel in Johannesburg mit seinem eindringlichen Werben für die Energiewende haben das bewiesen. Hier in Hamburg geht es nun um die Umsetzung von Visionen, die uns einer nachhaltigen Energiewirtschaft näher bringen. Hier geht es um Business, um Wirtschaftlichkeit, um Return on Investment. Damit ist die Wasserstoff Expo einzigartig und DIE Informations- und Kontaktbörse für den Wachstumsmarkt Zukunftsenergien.

Sind auch die Aussteller zufrieden?

Ja, und deshalb sind wir als Veranstalter zufrieden. Die Aussteller konnten durchweg ein positives Resüme ziehen. Einige hatten soviel zu tun, daß sie mehrfach Kontaktbögen nachkopieren mußten. Es kamen nicht nur mehr Besucher als im vergangenen Jahr nach Hamburg, wir konnten auch den internationalen Anteil ausbauen. Unsere Auslandsvertreter waren vor der Messe sehr aktiv, so daß wir beispielsweise zahlreiche Delegationen aus Japan, Nordamerika und dem europäischen Ausland begrüßen konnten.

Angekündigt war eine zweite Halle, die aber nicht zustande kam. Wie kam es dazu?

Daß wir die zweite Halle nicht wie ursprünglich geplant füllen konnten, ist der einzige Wehrmutstropfen. Nach dem Erfolg der Erstveranstaltung im letzten Oktober waren alle sehr euphorisch. Uns lagen so viele Interessensbekundungen vor, daß wir eine zweite Messehalle leicht hätten belegen können. Die Wasserstoff Expo hatte gezeigt, daß sich hier echte Nachfrage entwickelt. Leider haben die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ab Frühjahr 2002 mußten viele Firmen mit Einsparungen reagieren, dabei fallen Messebeteiligungen unglücklicherweise oft als erste dem Rostift zum Opfer.

Sie wollen mit der Wasserstoff-Expo in die USA expandieren. Was erwarten Sie Sich davon?

Deutschland, USA und Japan werden derzeit als die wichtigsten Märkte für die H2- und BZ-Technik gesehen. Deshalb wollen wir mit der Hydrogen Expo USA vom 4. bis 6. März 2003 in Washington D.C. den nächsten logischen Schritt machen und allen, die Nordamerika ansteuern, eine effektive Plattform bieten. Wir haben eine Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Verband "National Hydrogen Association" geschlossen, die übrigens auf der Messe unterzeichnet wurde. Wir bauen auf der bereits erfolgreich eingeführten jährlichen Konferenz des Verbandes auf, die ein hochkarätiges internationales Publikum anzieht. Die Messe wird zusätzliche Interessenten anziehen, unter anderem planen wir einen "Congressional Day" für die Politik und einen "Public Day" für private Interessenten.

In diesem Jahr fand zum ersten Mal das Schülerforum "Energieträger Wasserstoff" statt. Wie kamen Sie auf die Idee für eine solche Veranstaltung?

Schon bei ersten Wasserstoff Expo hatten wir sehr viele Anfragen von Schulen, die die Messe besuchen wollten. Dabei hat sich gezeigt, daß das Vortragsprogramm für diese Jahrgänge zu wenig Grundlegendes bot. Für 2002 haben wir deshalb mit Jugend forscht ein speziell auf die Jugendlichen zugeschnittenes Programm erstellt. Auch die HEW war sofort von dieser Idee begeistert und unterstützte das Vorhaben als Sponsor. Bei dem Schülerforum wurde zunächst die Technik theoretisch vorgestellt, dann folgte eine Messerundgang. Als Referenten konnten wir neben dem Mentor der Veranstaltung, Prof. Carl-Jochen Winter, junge Experten des ZSW und der Unternehmen HEW und BMW gewinnen, die das Thema sehr anschaulich und engagiert dargestellt haben.

Und wie war die Resonanz der Teilnehmer?

Die Resonanz auf die Einladungsaktion durch Jugend forscht war riesig. Dabei hatten wir zunächst noch Bedenken, ob wir wegen der Herbstferien und des Samstagtermins überhaupt genug Teilnehmer finden. Unsere Sorge war allerdings unbegründet, wir hatten so viele Anmeldungen, daß wir einigen leider absagen mußten. Unter den Teilnehmern waren sehr viele Mädchen, das hat uns besonders gefreut. Und das Niveau der Vorkenntnisse war sehr hoch, die Referenten und Aussteller mußten sich sehr anspruchsvolle Fragen "gefallen lassen". Zum Abschluß der Veranstaltung sind Lehrer und Schüler auf mich zugekommen um sich zu bedanken, so daß ich davon ausgehe, daß wir das im nächsten Jahr fortsetzen können.

Und nun der Ausblick: Was verändert sich zum nächsten Jahr?

Mit dem für das Thema positiven Ausgang der Koalitionsverhandlungen erhoffen wir uns eine stärkere Unterstützung durch die Bundesregierung und besonders durch das Bundesumweltministerium, das die Messe von Anfang an als Schirmherr begleitet hat. Mit der "Agenda für die Politik", die wir auf der diesjährigen Wasserstoff Expo vorgestellt haben, sind wir auf großes Interesse bei BMU gestoßen. Darauf aufbauend wollen wir unter anderem finanzielle Unterstützung für junge und klein- und mittelständische Unternehmen erreichen, denen die Mittel für eine Präsentation ihrer Innovationen auf der Messe (noch) fehlen. Außerdem wollen wir mit Unterstützung des Ministeriums die Wasserstoff Expo zum Forum für den deutschen Beitrag zu den weltweiten F&E-Aktivitäten machen. Ein wichtiges Ziel der Messe ist schließlich die Lobbyarbeit für die Wasserstofftechnik. Auch unsere Auslandsaktivitäten werden wir weiter ausbauen und haben bereits positive Signale für Gemeinschaftsbeteiligungen aus USA, Canada, Japan, England und aus Skandinavien erhalten. Die Wasserstoff Expo 2003 wird also wieder größer und noch vielfältiger.

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